ExpertenNetzWerk

Nachhaltiges Bauen

( mit Umweltenergien )


 "Schutz des Menschen und der Umwelt –
Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig,  zukunftsverträglichen Entwicklung"
Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages hat  dieses Leitbild auf der Basis des Abschlussberichtes der Konferenz der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro von 1992
ausgearbeitet. Dort haben 178 Staaten auf den dringenden Handlungsbedarf zur Erhaltung der Lebensgrundlagen hingewiesen und sich dazu bekannt, das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung auszufüllen. Das soll ermöglichen, dass durch eine nachhaltige Entwicklung die Bedürfnisse der jetzigen Generation erfüllt werden, ohne dabei die Möglichkeit späterer Generationen einzuschränken, ihre Bedürfnisse ebenfalls befriedigen zu können.

Hieraus  ergeben sich  Anforderungen, die in folgende drei Kategorien gegliedert sind:      ökologische Dimension der Nachhaltigkeit·
ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit
soziale und kulturelle Dimension der Nachhaltigkeit. 

Für den Baubereich lassen sich verschiedene Schutzziele ableiten.
Dabei wird im Rahmen einer Lebenszyklusbetrachtung die Optimierung sämtlicher Einfluss -faktoren über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes also von der Rohstoffgewinnung über die Errichtung bis zum Rückbau - angestrebt.

Nachhaltiges Bauen Ökonomisch

Bei der ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit werden über die Anschaffungs- bzw. Errichtungskosten hinausgehend, insbesondere auch die Baufolgekosten betrachtet, die über die gesamte Nutzungs- bzw. Lebensdauer anfallen.
Wie Praxisbeispiele zeigen, können die Baufolgekosten die Errichtungskosten um ein Mehrfaches überschreiten.
Durch die umfangreiche Lebenszykluskostenanalyse lassen sich zum Teil erhebliche  Einsparpotenziale identifizieren.
Folgende Lebenszykluskosten (Life-Cycle-Costs LCC) werden  betrachtet:·          Errichtungskosten:
Grundstück (mit Erschließungskosten), Planungskosten, Gebäude (mit Baustellenbetriebs -kosten), Bauüberwachungs- und Dokumentationskosten, Maklerkosten, Notarkosten, Versicherungskosten während  der Bauzeit etc.
Nutzungskosten
/
 Medienverbrauch: Heizwärme, Warmwasser, Beleuchtung (Strom), Wasser, Abwasser
/Gebäude- und bauteilspezifische Aufwendungen :
Reinigung, Wartung und Instandhaltung, Modernisierung.
Rückbaukosten
Abriss,Abtransport, Wiederverwendung  bzw. -verwertung,  Entsorgung.

 

Nachhaltiges Bauen Ökologisch

 

Bei der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit wird eine Ressourcenschonung durch einen optimierten Einsatz von Baumaterialien und Bauprodukten und eine Minimierung der Medienverbrauch (z. B. Heizen, Strom, Wasser und Abwasser) angestrebt.
Damit sollte in der Regel eine Minimierung der Umweltbelastungen verbunden sein.
Da jedes Errichten und jedes Betreiben eines Gebäudes die Umwelt belastet, stellt sich die Frage, wie Gebäudevarianten in ökologischer Hinsicht objektiv bewertet und optimiert werden können.Hierzu sind zunächst die Indikatoren festzulegen, die die unterschiedlichen Umweltauswirk -ungen beschreiben. Nach dem der Diskussion werden national und international folgende globale, quantifizierbare Indikatoren für die ökologische Gebäudebewertung identifiziert:
Flächeninanspruchnahme,
Primärenergieaufwand (erneuerbar /nicht erneuerbar),
Ozonzerstörungspotenzial (ODP), im Hinblick auf das "Ozonloch"
Versauerungspotenzi al (AP), im Hinblick auf den "Sauren Regen"
Überdüngungspotenzi al (EP), im Hinblick auf Gewässer bzw. Grundwasser
Ozonbildungspotenzial (POCP), im Hinblick auf den "Sommersmog"

 

Nachhaltiges Bauen
Sozial

 

 

Der sozialen und kulturellen Dimension der Nachhaltigkeit sind neben den Fragen der Ästhetik und Gestaltung, insbesondere die Aspekte des Gesundheitsschutzes und der Behaglichkeit von Bedeutung.
Winterlicher wie sommerlicher Wärmeschutz tragen ebenso zur Behaglichkeit bei, wie z.B. der Schallschutz. Durch eine gezielte Baustoffauswahl (z. B. emissionsarmer Produkte) lassen sich mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen auch bei sensiblen Personen, wie Kindern oder älteren Menschen, vermeiden. Durch eine Optimierung des Gebäudeentwurfs, der Materialaus- wahl, der Baukonstruktion und der Anlagentechnik lassen sich diese Aspekte bereits in der Planungsphase erreichen.
Gleichzeitig ist der Gebäudeentwurf so flexibel zu gestalten, dass er leicht an die sich ändernden Randbedingungen des Nutzers anpassbar ist.
Gestaltung, Ästhetik
Die architektonischen und städtebaulichen Qualitäten (Gestaltung, Raumgeometrie, Material, Farbgebung etc.) sowie Fragen der Identität und Akzeptanz sind nicht quantifizierbar, sondern lediglich qualitativ beschreibbar.
Nutzerzufriedenheit und gesellschaftliche Akzeptanz wirken im Sinne der Nachhaltigkeit und führen zu einer besonderen Wertschätzung und Wertbeständigkeit des Gebäudes.
Barrierefreiheit
Die Barrierefreiheit hat direkten Einfluss auf die Nutzbarkeit von Gebäuden für Personen -gruppen mit etngeschränkter Bewegungsfähigkeit.
Indirekt erhöht sie für diese Nutzer die Behaglichkeit und reduziert die Gesundheitsgefährdung hinsichtlich Sturzgefahr.
Unter Berücksichtigung des demographischen Wandels erhöht ein barrierefreies Gebäude die flexible Anpassbarkeit an unterschiedliche Nutzeransprüche, wodurch sich entsprechende Umbaumaßnahmen In der Zukunft erübrigen können.
Dies hat wiederum Einfluss auf die Lebenszyklusbewertung.
Gesundheit und Behaglichkeit
Hierzu zählen:
die thermische Behaglichkeit (Raumtemperatur, Raumluftfeuchte),
die hygienische Behaglichkeit (Raumluftqualität, Luftbewegung),
die akustische Behaglichkeit (Bauakustik, Lärmimmissionen) sowie
die optische und visuelle Behaglichkeit (Natürliche Belichtung, Beleuchtung).

Gefährdungen der Gesundheit durch Problemstoffe oder durch Einwirkungen aus der Umwelt oder aus dem Gebäude (z.B. Lärm, Zugluft, unzureichende Beleuchtung) müssen zuverlässig ausgeschlossen werden.
Die Anforderungen zur Sicherung der Gesundheit und Behaglichkeit werden im Anhang 4 des Leitfadens Nachhaltiges Bauen - Hinweise für Baumaßnahmen im Gebäudebestand- dargestellt.
Ansonsten sind Anforderungen an die Gesundheitsverträglichkeit von Bauprodukten über das Bauproduktengesetz in die Bauordnungen der Länder aufgenommen worden .

Das ExpertenNetzWerk in Meier Ing.Büro wird in absehbarer Zeit eigene die Nachhaltigkeit bewertende Kriterien erarbeiten und herausstellen. Dies natürlich unter Anlehnung an die vom Bauministerium vorgegebenen Richtlinien aber unter Berücksichtigung eigener Schwerpunkte